Lohnt sich eine Solaranlage?
4. Januar 2021
Immer wieder stellen sich Grundstücksbesitzer und Hausherren die Frage, ob es sinnvoll ist eine Solaranlage zu kaufen. Da sich bei diesem Thema auch nach Jahren noch zahlreiche Fragen stellen, haben wir Ihnen nachfolgend die wichtigsten Informationen, Vor- und Nachteile zusammengestellt.
Zum grundlegenden Verständnis ist es zunächst wichtig zu wissen, wie eine solche Anlage überhaupt funktioniert. Die Funktionsweise ist hierbei in der Regel identisch, egal ob Einfamilienhaus oder Industrieanlage. Während Licht auf das Solarpanel fällt, wird es in elektrische Energie, genauer gesagt Gleichstrom, umgewandelt. Dieser wird anschließend durch einen Wechselrichter geleitet, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Dank der Umwandlung kann der Wechselstrom entweder direkt verbraucht werden oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Als Selbstversorger kann man so seine Stromkosten senken und Geld sparen. Für die Einspeisung ins öffentliche Netz erhalten sie pro Kilowattstunde eine sogenannte Einspeisevergütung, mit der sich auf Dauer beispielsweise die Anschaffungskosten der Anlage refinanzieren oder sogar Gewinn erwirtschaften lässt.
Die Installationskosten einer Solaranlage setzen sich aus mehreren Anteilen zusammen. Gut 85 Prozent der Kosten betreffen dabei die Materialkosten für die Solarpanel, den Wechselrichter und mehrere Leitungen. Aufgrund unterschiedlicher Herstellungsverfahren sowie spezifischen Unterschieden zwischen den einzelnen Modulen ergeben sich für die Solarpanels teils enorme Preisunterschiede. Die Kosten für ein Einfamilienhaus, dessen Leistungsbedarf 400 Kilowattstunden pro Jahr beträgt, belaufen sich dabei 6000 bis 8500€. Hinzu kommen rund 2000€ für den Wechselrichter und, sofern gewünscht, zusätzliche Kosten für ein Speichermedium. Auch die jährlichen Betriebs- und Instandhaltungskosten sind nicht zu verachten. Für zum Beispiel Reparaturen und die Mietkosten des Einspeisezählers ergeben sich dafür bis zu 300€ pro Jahr.
Möchten Sie den Großteil Ihres produzierten Solarstroms selbst nutzen, empfiehlt sich eine etwas kleinere Anlage. So kann auf dem eigenen Dach ein Strom zum Preis zwischen 10 und 14 Cent pro Kilowattstunde erzeugt werden. Vergleicht man diese Werte mit dem Durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von rund 28 Cent pro Kilowattstunde, ergibt sich ein großes Potential zur Kosteneinsparung als Selbstversorger. Steht Ihnen eine verhältnismäßig große Dachfläche zur Verfügung, die nach Süden ausgerichtet ist, empfiehlt sich hingegen eher die Einspeisung.
Auch etwaige Nachteile sollten Sie vor der Anschaffung einer Anlage bedenken. In der Regel schwankt die gewonnene Strommenge je nach Tageszeit und Witterung. Auf eine Durchschnittliche Jahresausbete sollte man sich also nicht verlassen. Bei unerwartet schlechten Erträgen trägt demnach der Betreiber die Risiken einer finanziellen Schwierigkeit, sofern er sich für die Einspeisung entschieden hat. Hinzu kommt außerdem nutzungsbedingter Verschleiß in Form von nachlassender Leistung. Die meisten Hersteller garantieren jedoch 90 Prozent Leistung nach 10 und 80 Prozent Leistung nach 20 Jahren. Diesen Fakt sollten Sie in Ihrer Kalkulation auf keinen Fall vernachlässigen.
Die Zeit, die benötigt wird, bis die eigene Solaranlage erste Gewinne erwirtschaftet und Sie Geld sparen können, bezeichnet man in Fachkreisen auch als sogenannte Amortisationszeit. Diese ist durch die getätigten Investitionskosten und den Ertrag der Anlage bestimmt. Beispielrechnungen zeigten in der Vergangenheit, dass die Zeitspanne für eine eigenfinanzierte Photovoltaikanlage im Schnitt zwischen 11 und 13 Jahren beträgt. Wurde die Anlage hingegen über ein Darlehen finanziert, so betrug die Amortisationszeit im Durchschnitt 13 bis 15 Jahre.